Niemand will in die Situation geraten - aber dennoch kommt es manchmal dazu: Ein Wildunfall.
In der Winterlandschaft hilft es uns zunächst einmal zu verstehen, wie sich insbesondere das Rehwild zur Zeit verhält. Die Nahrung ist knapp in der Feld- und Wiesenlandschaft. Kommt Schnee dazu, verschärft sich die Situation. Das Rehwild kommt in dieser Zeit in Gruppen zusammen. Die Kitze aus dem Sommer sind noch unerfahren und zumeist auch unvorsichtiger als die erfahrenen Tiere. Springt ein Reh auf die Straße, kommen sehr wahrscheinlich weitere hinterher.
An den Straßenrändern steht das Gras und junge Triebe noch gut erreichbar bereit, sodass sich hier das Wild im Moment besonders gern einstellt. Insgesamt ist die sichtbare Aktivität in den Straßenbereichen nun also deutlich höher als im Sommer.
Verhaltensregeln bei einem Wildunfall
Ruhe bewahren: Nach einem Wildunfall ist es wichtig, ruhig zu bleiben und die Situation zu überblicken. Geht es Dir selbst gut? Wir geht es Deinen Mitfahrenden?
Warnblinkanlage einschalten: Schalte sofort die Warnblinkanlage ein, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen.
Unfallstelle absichern: Stelle ein Warndreieck in ausreichender Entfernung auf, um nachfolgende Fahrzeuge zu warnen, wenn Du außerhalb der Ortschaften zum Stehen gekommen bist.
Polizei verständigen: Informiere die Polizei über den Unfall. Sie wird den Vorfall aufnehmen und gegebenenfalls den Jagdpächter benachrichtigen.
Das Polizeirevier Boizenburg ist für die Gemeinde Schwanheide zuständig. Du erreicht es unter der Telefonnummer 038847-6060. Du musst wissen, dass die Polizei die Untere Jagdbehörde beim Kreis LUP per Email über das tote Tier informiert. Diese kontaktiert die jeweiligen Jagdpächter.
Eile ist geboten, wenn das Tier noch leben sollte. In diesem Fall ist es aus Sicht des Tierschutzes wichtig, dass es schnellstmöglich erlöst wird. Geschieht der Wildunfall unter der Woche (Mo-Fr), ist die Polizei Boizenburg schnell vor Ort und erster Ansprechpartner. Weil der Weg über die Email an den Kreis etwas bürokratisch absurd erscheint, rufe bitte am Wochenende den Bürgermeister unter 0171-7550577 an. Er hat schnelle Telefonwege zu den verschiedenen Jagdpächtern, zur Landesforst und ggf. zur Bundespolizei (Bahnbereiche) in Zweedorf und Schwanheide parat.
Tier nicht anfassen: Berühre das verletzte oder tote Tier nicht. Es könnte noch leben und in Panik geraten oder Krankheiten übertragen.
Unfall dokumentieren: Mache Fotos von der Unfallstelle und dem Tier, falls möglich, um den Schaden zu dokumentieren.
Versicherung informieren: Melde den Unfall Deiner Versicherung. Ein Polizeibericht kann hierbei hilfreich sein.
Erste Hilfe leisten: Falls Personen verletzt wurden, leiste Erste Hilfe und warte auf den Rettungsdienst. Sind Personen verletzt rufe bitte direkt den Notruf 112 an und verzichte auf den Weg über die Amtsnummer des Polizeireviers.
Ich hoffe, dass Du nicht in die Situation kommst. Fahre also bitte gerade in der jetzigen Winterlandschaft vorsichtiger als ohnehin schon.
winterliche Grüße, Martin von Holten